Vitamin-D-Mangel bei CLL verbunden mit verkürzter Zeit zum Behandlungsbeginn und kürzerem Überleben

Vitamin-D-Mangel ist ein weltweit verbreitetes Phänomen und wird mit höherer Häufigkeit von Krebserkrankungen verbunden. Auch wenn Vitamin-D-Mangel in Beziehung zu schlechterer Prognose bei manchen Krebsarten steht, gab es bisher keine Daten für Chronische Lymphatische Leukämie (CLL). Eine Forschergruppe hat nun den Zusammenhang von Vitamin-D-Blutspiegeln mit der Wartezeit zur Behandlung (Time to Treatment) und Gesamtüberleben bei neu diagnostizierten CLL-Patienten untersucht.

Hierbei wurden die Daten von neu diagnostizierten CLL-Patienten in einer prospektiven Studie ("Untersuchungsgruppe") mit Patienten einer Beobachtungsstudie ("Vergleichsgruppe") verglichen. Von 390 Patienten in der Untersuchungsgruppe hatten 119 (30%) zu geringe Vitamin-D-Spiegel. Nach einer durchschnittlichen Beobachtungsdauer von 3 Jahren war die Zeit bis zum Behandlungsbeginn und das Gesamtüberleben kürzer für Patienten mit Vitamin-D-Mangel. In der Vergleichsgruppe waren 61 von 153 Patienten (40%) mit Vitamin-D-Mangel. Nach 10 Jahren durchschnittlicher Beobachtungsdauer wurde dort derselbe Effekt beobachtet.

Bei der Analyse, ob andere Variablen Einfluss auf das Ergebnis haben könnten (Alter, Geschlecht, Krankheitstadium, CD38, ZAP-70, IGHV, CD49d und FISH) blieb der Vitamin-D-Mangel ein davon unabhängiger Einflussfaktor, auch wenn der Zusammenhang mit Gesamtüberleben nicht statistisch aussagekräftig war.

Vitamin-D-Mangel bei CLL-Patienten ist verbunden mit der verkürzten Zeitdauer zum Behandlungsbeginn und verkürztem Gesamtüberleben, so die Autoren. Ob Vitaminersatz und die Normalisierung der Vitamin-D-Spiegel bei Patienten mit Vitamin-D-Mangel die Ergebnisse verbessert, muss jedoch in klinischen Studien noch nachgewiesen werden.

Quelle: Vitamin D Insufficiency and Prognosis in Chronic Lymphocytic Leukemia. TD Shanafelt, MT Drake, MJ Maurer, C Allmer, KG Rabe, SL Slager, GJ Weiner, TG Call, BK Link, CS Zent, NE Kay, CA Hanson, TE Witzig, JR Cerhan. Blood Fachjournal vom 3. November 2010. Übersetzung durch Jan, ohne jede Gewähr.