Metall Wolfram könnte Leukämie bei Kindern auslösen

Hohe Konzentrationen des Metalls Wolfram in der Umwelt stehen im Verdacht, bei Kindern Leukämie zu verursachen. Darauf deuten Untersuchungen in den USA an Orten mit besonders hoher Rate an Blutkrebs hin.

So waren in der kleinen Gebirgsstadt Fallon in Nevada in den vergangenen fünf Jahren 17 Kinder an Leukämie erkrankt. Der statistische Durchschnitt für eine Stadt dieser Grössenordnung liegt für den gleichen Zeitraum weit unter einer Erkrankung. Der Forscher Paul Sheppard von der Universität Tuscon verglich daraufhin die Metallkonzentrationen von Baumringen der vorigen fünf Jahren mit denen der 80er Jahre, als es noch keine Häufung von Leukämie-Erkrankungen gab. Die Analyse ergab, dass sich die Wolfram-Konzentrationen in den jüngeren Baumringen deutlich erhöht hatten, andere Metallwerte waren dagegen unverändert.

US-Gesundheitsbehörden stellten nachträglich bei Untersuchungen von Leitungswasser und Urin ebenfalls erhöhte Wolfram-Konzentrationen fest. In zwei Städten in Arizona und Kalifornien, Sierra Vista und Florin, wo es auch gehäuft zu Leukämiefällen gekommen war, mass der Wissenschaftler wieder sehr hohe Wolfram-Werte. In Sierra Vista waren sogar die Konzentrationen in der Luft erhöht. Beide Städte liegen in der Nähe von alten Wolfram-Minen.

Zwar gilt das Metall bislang offiziell nicht als Krebs erregend. Mindestens eine Studie lieferte jedoch nach einem Bericht des Magazins "Nature" schon Hinweise auf eine Verbindung zwischen dem Metall und tumorartigen Veränderungen in Zellen.

Quelle:
Yahoo!-Artikel vom 26.12.2003