Kortisonpräparate können Krebstherapie ungünstig beeinflussen

Die Behandlung von Karzinomen mit Glukokortikoiden kann den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen. Die Kortisonpräparate, die häufig zur Milderung von Nebenwirkungen in der Krebstherapie eingesetzt werden, können offenbar die Resistenz solider Tumore gegen eine Chemo- oder Strahlentherapie fördern. Zudem ist die Neigung eines Tumors zur Metastasenbildung erhöht.

Kortisonpräparate werden im Rahmen der Blutkrebstherapie mit Erfolg eingesetzt. Sie lösen bei entarteten Zellen des blutbildenden Systems den Zelltod aus. Bislang wurde ihr Einsatz auch für die Therapie von Karzinomen empfohlen. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums analysierten nun mehr als 150 Gewebeproben verschiedener Krebsarten.

Bei Verabreichung von Glukokortikoiden entwickelten über 85 Prozent der untersuchten Tumore eine Resistenz. Die Ergebnisse der Studie müssen nach Angaben des Krebsforschungszentrums noch am Menschen überprüft werden. Bis dahin solle eine begonnene Therapie mit Kortisonpräparaten ohne Rücksprache mit dem Arzt keinesfalls abgebrochen werden.

Quelle: Yahoo-Meldung vm 2. Juni 2006