Kölner Klinik erhält für CIO Förderunsmittel der Krebshilfe

Als eines von vier onkologischen Spitzenzentren in Deutschland fördert die Deutsche Krebshilfe das "Centrum für Integrierte Onkologie" (CIO) der Uni-Kliniken Köln und Bonn in den nächsten drei Jahren mit drei Millionen Euro. Die mit Spannung erwartete Entscheidung löste gestern bei allen Beteiligten des Gemeinschaftsprojekts größte Freude aus. 18 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet waren bei der Krebshilfe eingegangen. Neben Köln / Bonn gingen die Hochschulklinik-Standorte Freiburg, Tübingen und Dresden noch als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. Einen „Qualitätsausweis für exzellente Medizinforschung und hervorragende Patientenversorgung" nannte NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart die hohe Anerkennung. "Hier bündeln zwei starke Partner ihre Kompetenzen." Überzeugt hatte die Jury vor allem die enge Verzahnung von Forschung und Kliniken und die konsequente Zusammenarbeit der Krebsexperten in der Region.

Beflügelt durch die Finanzspritze - insgesamt fließen zwölf Millionen Euro an die vier onkologischen Spitzenzentren - wollen die Uni-Kliniken Köln / Bonn jetzt verstärkt daran arbeiten, einheitliche Behandlungsleitlinien für alle Tumorarten zu entwickeln und die Strukturen für eine fachübergreifende Versorgung von Krebskranken auf hohem Niveau auszubauen. Dazu gehören interdisziplinäre Tumorkonferenzen und Lotsen als "Therapiebegleiter" für die Patienten ebenso wie Qualitätssicherungsmaßnahmen und die Vernetzung mit niedergelassen Ärzten oder zuweisenden Krankenhäusern. Darüber hinaus werden die Kliniken "mit großen Schritten" ihre Genomforschungsprojekte vorantreiben, um "molekular maßgeschneiderte Behandlungskonzepte" anbieten zu können, kündigte CIO-Direktor Professor Dr. Michael Hallek an, der den Köln / Bonner Gemeinschaftsantrag bei der Krebshilfe gestellt hatte. "Wir haben jetzt die Mittel, um schneller voranzukommen", betonten auch die Ärztlichen Leiter des CIO, Professor Dr. Jürgen Wolf (Köln) und Professor Dr. Ingo Schmidt-Wolf (Bonn). Nach Worten Halleks wird angestrebt, in etwa fünf Jahren neben Leukämie weitere Onkologie-Schwerpunkte, unter anderem zum Bronchialkarzinom, zu Dickdarm- und Hautkrebs, zu etablieren. In den nächsten zehn Jahren soll aus dem CIO ein international bekanntes Zentrum für bestimmte Krebserkrankungen werden. "Wir verbessern hiermit die Krankenversorgung und Forschungssituation für eine ganze Region", hob Professor Dr. Max Baur, Prorektor der Uni Bonn, hervor.

Um die "Zukunftsfähigkeit" des onkologischen Spitzenzentrums auf lange Sicht zu sichern, werde das Projekt auch über die dreijährige Förderung hinaus fortgesetzt, versicherte der Ärztliche Direktor der Uni-Klinik Köln, Professor Dr. Edgar Schömig.

Quelle: Kölnische Rundschau vom 23.03.2007

Weitere Informationen: Unikliniken in Köln und Bonn hoffen auf Forschungsförderung, Leukämie-Online 18.03.2007